RABENVÖGEL:

Intelligente Schönheiten - Mythos und Wahrheit

Hans Huckebein, der Unglücksrabe

Hans Huckebein, der Unglücksrabe ist eine Bildergeschichte von Wilhelm Busch. Erstmals veröffentlicht wurde sie in den Blättern: Über Land und Meer, Stuttgart, Eduard Hallberger, X. Jahrgang (Oktober 1867 – September 1868), 1/13, 3/45, 5/77, 8/125.

Huckebein

Inhalt

Die Bildergeschichte erzählt in Reimform (Paarreim) von dem unglückseligen bösen Raben, genannt Hans Huckebein.

Die Verse scheinen mit einer Moral („Die Bosheit war sein Hauptpläsier. Drum – spricht die Tante – hängt er hier!“) zu enden: Nachdem der böse Rabe den ganzen Haushalt der Tante durcheinander gebracht hat, endet er schließlich kläglich durch eigene Schuld. Hier zeigt sich Wilhelm Buschs Hang zu düsteren Geschichten mit schwarzem Humor, der sich erkennbar durch sein gesamtes Werk zieht.

Der Knabe Fritz findet im Wald ein Rabenjunges und will es unbedingt mit nach Hause nehmen. Mit List und Tücke fängt er das verängstigte Tier ein und bringt es nach Hause zu seiner Tante. Die wird sofort enttäuscht – der Rabe entpuppt sich nicht als ein niedliches Tierchen, sondern beißt sie erstmal heftig. Anschließend bringt er den Haushalt der Tante durcheinander: Er klaut dem Spitz einen Schinkenknochen, woraufhin unter den Tieren ein heftiger Streit entsteht, in den auch der Kater verwickelt wird. Da der Rabe gewitzt ist, trickst er die beiden aus und siegt. Nun ist er nicht mehr zu bremsen. Er tappst ins frisch gekochte Heidelbeerkompott und trampelt über der entsetzten Tante saubere Bügelwäsche. Als die Tante ihn einzufangen versucht, beißt er sie heftig in die Nase. Nun macht diese Jagd auf ihn, und bei seiner Flucht geht einiges zu Bruch: die Teller im Bord, ein Korb Eier, der Krug mit Bier, und letztendlich fliegt noch ein Eimer Wasser, den die Tante abbekommt.

Fritz und die Tante versuchen vergeblich, den Raben einzufangen. Dieser versteckt sich, und als er doch entdeckt wird, beißt er die Tante nochmals in die Nase. Vorwitzig, wie er ist, macht er sich nun über den Likör her und leert das Glas ganz genüsslich. Betrunken torkelt er durch die Wohnung, wirft die Likörflasche vom Tisch und verheddert sich im Strickzeug der Tante. Er endet kläglich, indem er sich mit dem Garn selbst stranguliert.

Mag sein, dass mancher Mitleid mit dem Raben hatte. Für Wilhelm Busch war er, wie so oft in seinen Bildergeschichten, nur eine weitere von vielen Inkarnationen des Bösen, das nach seiner Auffassung in jedem Menschen und Tier steckte – und Huckebein wird auch mehrfach und ausdrücklich so bezeichnet.

Die Geschichte: Hans Huckebein, der Unglücksrabe

Updated: 11/10/2015 — 22:25
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